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Nkisi
Melika Ngombe Kolongo, alias Nkisi, geboren in Kinshasa, Demokratische Republik Kongo; lebt und arbeitet in London, Vereinigtes Königreich und Berlin, Deutschland.

Nkisi ist das Pseudonym von Melika Ngombe Kolongo, einer elektronischen Musikerin, Produzentin und Künstlerin. Nach ihrem BA-Abschluss in Audiovisuellen Techniken bei Narafi Brussels absolvierte Nkisi einen MA in Psychosozialen Studien mit Schwerpunkt Kultur, Diaspora & Ethnizität an der Birkbeck University London. Während ihrer Zeit in London etablierte sich Nkisi als wichtiges Mitglied der Kulturlandschaft der Stadt. Als regelmäßige Performerin bei Endless, der Clubnacht, die vorübergehend ungenutzte Räume rund um die Stadt besetzt und umgestaltet, ist Nkisi Teil eines Umfelds, das auf Fluidität und Hybridität in der Kunst sowie im Leben besteht. Wie Anna Wood in einer Rezension von Nkisis Debütalbum 7 directions für The Quietus schrieb: “Es [ist] Psychoakustik…herauszufinden, wie der Körper und das Gedächtnis durch Klänge und Rhythmen beeinflusst werden. Sie stellt Verbindungen her – zwischen Menschen, über Zeit und Raum hinweg, auf eine Art und Weise, die widerstandsfähig, nachhaltig, wohltuend und kraftvoll ist.”

Neben ANGEL-HO und Chino Amobi ist Nkisi Gründungsmitglied von NON Records, einem Independent-Plattenlabel und Kollektiv, das sich Künstler:innen der afrikanischen Diaspora oder mit afrikanischer Herkunft widmet. NON wurde 2015 gegründet, in einer Zeit, in der die dominanten Stränge der elektronischen Musik sich auf Formen kultureller Produktion fokussierten, die Passivität und Distanz idealisierten; „the big flat now“, wie es das Magazin 032c bezeichnete. NON hingegen und insbesondere Nkisi behandeln Klang als eine Form ausgelagerter Erinnerung mit sensorischer Tiefe und Intelligenz. Nkisi stellt Édouard Glissant als Referenz in ihrer Praxis heraus; Glissants Verständnis der Poesie als Mittel zum Aufbau neuer Imaginationen ist eine Philosophie, die mit Nkisis künstlerischem Schaffen korrespondiert. Zuletzt gründete sie gemeinsam mit dem Künstler Curtly Thomas die Radical Agency Axis Arkestra’, deren Schwerpunkt sie als „auf Wissenszeitlichkeiten und alternative Formen der Wissensproduktion“ beschreibt, „die durch rationale Mechanismen des homogenisierten Wissens als irrational abgetan wurden“. Damit hebt sie Improvisation und transdisziplinäre Zusammenarbeit als dekoloniale Strategie hervor.

Während ihres Aufenthalts bei Callie’s setzte Nkisi die Arbeit an ihrem Projekt Axis Arkestra fort und arbeitete in diesem Rahmen mit bestehenden und neuen Kollaborateur:innen zusammen.

Zu Nkisis aufgezeichneten Arbeiten gehören Axis Arkestra (2020); Subjective Engine, R&S Compilation (2020); destruction of power, Collapsing Market (2019); 7 directions, UIQ (2019); Kinenga, Shared meanings Compilation (2019); The Dark Orchestra, Arcola (2018); RUIN EP, Endless (2017); Dj Kitoko 1 & 2, selbstveröffentlicht (2017-2017); KILL EP, MW (2016); NON Worldwide (2015-2018) und Doomcore Records 16 & 21 (2014-2015). Zu ihren ausgewählten Sounddesigns gehören der Soundtrack für die Slim Soledad-Performance Another Map to Nevada der Performance Agency, Berlin 2020; Sensa, 2019 mit Paul Maheke & Ariel Ashbel, aufgeführt im Block Universe London UK; Performa19 im Abrons Art Centre NYC; Ludwig Museum Köln; Biennale Venedig 2019; Levant 2018 mit Paul Maheke & Ligia Lewis; Lafayette anticipation, Paris & Ludlow38 NYC; Do The Right Thing mit Ariel Ashbel and Friends, HAU2, Berlin.

Nkisi ist unter anderem in der Tate Modern, bei Berlin Atonal, im HAU2 und im Palais de Tokyo live aufgetreten. Sie ist Alumna des SHAPE-Netzwerks 2018 und seit 2016 Resident bei NTS Radio. Derzeit lebt und arbeitet sie in Berlin.