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Susan Finlay
Geboren 1979 in Guildford, Vereinigtes Königreich; lebt und arbeitet in Berlin, Deutschland.

Susan Finlay wuchs in Nottingham (England) auf. Vor ihrem Umzug nach Berlin studierte sie Bildende Kunst am Camberwell College, an der University of the Arts London und anschließend am Royal College of Art in London. Finlay veröffentlichte fünf Romane und drei Gedichtbände; neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit ist sie als Künstlerin und Kuratorin tätig. Darüber hinaus gab sie in Zusammenarbeit mit Coelacanth Press vier Ausgaben des halbjährlich erscheinendem Coelacanth Journal heraus; weitere Projekte umfassen die Radioserie Documents und den Podcast The Brexit Chronicles. In all diesen unterschiedlichen Rollen verfolgt Finlay übergeordnete Fragestellungen: Neben der Auseinandersetzung mit den Bildenden und Angewandten Künsten liegt ein Fokus auf Psychoanalyse und dem Übernatürlichen. Finlays Arbeitsansatz bleibt dabei fließend im Umgang mit unterschiedlichen Medien und Disziplinen und bildet sich in ihrem Engagement für unabhängige und experimentelle Formen künstlerischer Produktion ab.

Finlays Roman Objektophilia (2020) verwischt die Grenzen zwischen Drehbuch, Belletristik und Kritik. “Ich interessiere mich für performative Aspekte des Schreibens; meine Praxis ist außerdem von einer Fülle ‘nicht-literarischer Literatur’ beeinflusst, wie etwa psychoanalytischen Fallstudien", so die Künstlerin. “Objektophilie”, ein Terminus aus der Psychologie, meint die romantische Beziehung oder sexuelle Anziehung einer Person zu einem leblosen Objekt; in ihrem Buch zitiert Finlay den Fall von Erika Eiffel, die 2007 den Eiffelturm heiratete. Finlays Untersuchungen haben oft subversiven, manchmal absurden Charakter und spiegeln ihr Interesse am Konsumtrieb als gesellschaftlichem Phänomen. Ihr (selbst-)ironischer Stil wird auch in ihrem Roman My Other Spruce and Maple Self (2021) deutlich, der 2016 in England spielt. Die Erzählung folgt der Cellistin Allegra Le Clef während einer Genesungsphase und setzt sich mit individuellem und kollektivem Verfall auseinander. Finlay nutzt Humor und Camp als radikale Gegenstrategien angesichts jener Entfremdung, die laut Finaly unsere Gegenwart prägt.

Finlay, die auch als bildende Künstlerin tätig ist, präsentierte ihre Arbeiten u.a. in Gruppenausstellungen und Performances an der Royal Academy of Arts, der Whitechapel Gallery und dem Camden Arts Centre. 2016 war sie Ko-Kuratorin der Gruppenausstellung Inland Far in der Herbert Read Gallery in Canterbury. Finlay ließ sich hier von The Green Child inspirieren, dem einzigen Roman des englischen Kunsthistorikers und Anarchisten Herbert Read; Inland Far war der Originaltitel des Werks. The Green Child, veröffentlicht 1935, gilt als einer der ersten englischen Texte, der sich tiefergehend mit dem damals aufkeimenden Existenzialismus auseinandersetzt. Finlay griff auf emotionale, philosophische und psychologische Hintergründe des surrealen Romans zurück, um einen konzeptionellen Rahmen für die Werke in der Ausstellung zu schaffen.

Während ihrer Residency bei Callie’s 2021 stellte Susan Finlay ihren Roman The Jacques Lacan Foundation fertig, der 2022 erscheinen wird. Sie arbeitete außerdem an ihrem Roman The Lives of the Artists, der 2023 veröffentlicht wird.

Susan Finlay wurde 1979 in Guildford, Großbritannien, geboren. Sie ist die Autorin von fünf Romanen: The Jacques Lacan Foundation, (MOIST, 2022), My Other Spruce and Maple Self, (MOIST 2021), Objektophilia, (MA BIBLIOTHÈQUE, 2020), Our Lady of Everything (Serpent’s Tail, 2019) und Arriviste (Five Lines in the Sand, 2007) sowie von drei Gedichtbänden: Indole, (2019), The Unruly Glove, the Green Bum and the Sickly Trickle (2018) und Sex and the City 2 (2017). 2020 war Finlay Writer-in-Residence am Londoner Freud Museum. Derzeit promoviert sie in Creative Writing an der University of Manchester. Finlay lebt und arbeitet in Berlin.