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Tracy Fuad
Geboren 1989 in Minneapolis, Vereinigte Staaten von Amerika; lebt und arbeitet in Berlin, Deutschland.

Tracy Fuad ist Dichterin und Autorin zweier Chapbooks: DAD DAD DAD DAD DAD DAD DAD (TxtBooks, 2019) und PITH (Newfound, 2020). Ihr demnächst erscheinender Gedichtband about:blank wird im Oktober 2021 bei der University of Pittsburgh Press veröffentlicht. Der Gedichtband war im Finale der National Poetry Series und wurde von der Dichterin Claudia Rankine für den Donald Hall Prize ausgewählt.

Fuads Schreiben verbindet intime persönliche Erzählungen mit umfassenden Betrachtungen zu politischer Identität, Imagination, Angst und Trauer. Das weitschweifende Gedicht IT WAS ALL zeigt Fuads Vermögen, sich fließend zwischen verschiedenen Themen und poetischen Ausdrucksformen zu bewegen. Im Stil eines Bewusstseinsstroms setzt sich Fuad mit einem Gefühl generationeller Angst vor drohenden Umweltkatastrophen auseinander. „Andere sagten, unser bevorstehendes Verschwinden vom Planeten sei nicht tragisch und ich stimmte ihnen zu, aber als ich allein war, konnte ich das nicht ganz akzeptieren“, schreibt sie.

Ihr Interesse am Experiment ist für Fuad von zentraler Bedeutung, wobei sie sich auch immer wieder der Technik der Found Poetry bedient. Viele der Gedichte in PITH sind vollständig aus Phrasen konstruiert, die Fuad aus einem von ihr in Kurdistan genutzten Grammatikbuch entliehen hat. Das Gedicht My Uncle’s Kurdish Restaurant ist aus Yelp- und Google-Bewertungen von kurdischen Restaurants in den Vereinigten Staaten zusammengesetzt. In dieser Aneignung übernimmt Fuad Syntax und Vokabular und legt so die Haltungen offen, mit denen sich marginalisierte Gruppen konfrontiert sehen. Sie seziert die vermeintlich harmlose Konsument:innensprache („nicht übermäßig scharf, nicht allzu überwältigend“) und konstruiert dabei einen trotzigen Ansatz, der zwischen dem Literarischen und dem Politischen balanciert. „Eine kapitalistische Gesellschaft schätzt Erfindung, Individualität, Originalität, Neuheit mehr als das, was recycelt, wiederverwendet, umfunktioniert wird“, bemerkt Fuad in einem Interview mit dem Dichter Henry Goldkamp für das Online-Magazin Big Other. „Ich glaube, ich bin eher an einer Dichtung als einer Art Enthüllung, Ausgrabung oder Herausstellung interessiert, als an der Errichtung neuer Monumente.“ Fuads facettenreiche Poesie ist bewundernswert ambitioniert. In ihrem Bestreben, sowohl mit als auch gegen Technologie zu spielen, bietet sie ein ganzes Spektrum an Perspektiven zur Beurteilung des heutigen Lebens.

Während ihres Aufenthalts bei Callie’s arbeitete Fuad an einem lyrischen Roman, der in einer dystopischen Zukunft einer irakisch-kurdischen Kleinstadt spielt und lose auf dem Ort basiert, in den sie nach ihrem MFA-Abschluss zog. Im Rahmen ihrer Residency leitete Fuad darüber hinaus einen zweimonatigen Lyrik-Workshop bei a.p., der Schwesterbuchhandlung von Callie’s. Im Juni und Juli 2021 trafen sich die Teilnehmer:innen des Workshops wöchentlich, um sich kritisch mit den Texten der jeweils anderen auseinanderzusetzen. Der Workshop endete am Dienstag, dem 20. Juli, mit einer Lesung von Gedichten im Hof von Callie’s.

Tracy Fuad wurde 1989 in Minneapolis, USA, geboren und lebt in Berlin. Sie ist Absolventin des Rutgers-Newark MFA-Programms. Fuads Gedichte und Prosa sind unter anderem in POETRY, the Best New Poets Anthology und The New Republic erschienen. Sie ist Autorin der Chapbooks PITH (Newfound, 2020) und DAD DAD DAD DAD DAD DAD DAD (Txtbooks, 2019). Fuad war Preisträgerin des Pacifica Literary Review’s 2018 Poetry Wettbewerbs. Im Jahr 2019 wurde PITH mit dem Gloria Anzaldúa Prize ausgezeichnet. Fuads Debüt-Gedichtband about:blank war im Finale der National Poetry Series Awards und wurde von Claudia Rankine als Sieger des Donald Hall Prize ausgewählt. about:blank wird im Oktober 2021 von der University of Pittsburgh Press veröffentlicht. Fuad ist 2021-2022 Poetry Fellow am Fine Arts Work Center in Provincetown, Massachusetts.